Wieder mehr Kaufkraft von Immobilienkäufern durch sinkende Zinsen und Preise

Laura

©Freedomz/ stock.adobe.com

Nach einer langen Durststrecke gewinnen Immobilienkäufer durch sinkende Bauzinsen und niedrigere Preise 12 Prozent an Kaufkraft zurück, so der immowelt Kaufkraftindex für den Wohnungskauf. Im Jahr 2022 sank die Kaufkraft durch die gestiegenen Bauzinsen aufgrund der hohen Inflation um 18 Prozent. In der Niedrigzinsphase von 2017 bis 2022 führten die steigenden Kaufpreise zu einem Kaufkraftverlust von 26 Prozent.

Die Rahmenbedingungen für die Immobilienfinanzierung verbessern sich allmählich, und der Kauf von Wohneigentum wird einfacher. Immobilienkäufer gewinnen erstmals wieder nennenswert an Kaufkraft zurück. Der Kaufkraftindex von immowelt ist im Vergleich zum Tiefstwert aus dem Dezember 2022 um 12 Prozent gestiegen. Der Index berücksichtigt die Angebotspreise von Bestandswohnungen, Bauzinsen und Durchschnittsgehälter von 2017 bis heute.

Die Hauptursache für den jüngsten Anstieg ist der erneute Rückgang der Zinsen. Je nach individueller Situation liegen die Zinsen für zehnjährige Darlehen aktuell bei gut 3 Prozent, einen Prozentpunkt unter dem Niveau vor ein paar Monaten. Gleichzeitig befinden sich die Kaufpreise derzeit auf dem niedrigsten Stand seit Anfang 2021. Die Angebotspreise von Bestandswohnungen sind im Deutschlandmittel vom Allzeithoch im Mai 2022 bis heute um 10 Prozent gesunken, und der Quadratmeterpreis liegt durchschnittlich bei 3.124 Euro.

Felix Kusch, Geschäftsführer von immowelt, betont, die vergangenen eineinhalb Jahre seien für die gesamte Immobilienbranche sehr herausfordernd gewesen. Besonders die stark gestiegenen Zinsen hätten viele Menschen vom Immobilienkauf ausgeschlossen. Für das Jahr 2024 zeigen sich jedoch erste Anzeichen der Besserung, da die Zinsen gesunken sind und die Preise auf dem Niveau von Anfang 2021 liegen.

Der Kaufkrafteinbruch im Jahr 2022 wurde durch die gestiegene Inflation verursacht, die sich nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine und dem Anstieg der Energiepreise stark erhöhte. Die Europäische Zentralbank hob erstmals seit einigen Jahren den Leitzins an, was die Bauzinsen stark steigen ließ. Infolgedessen ging der Kaufkraftindex im Jahr 2022 um 18 Prozent zurück.

Nach dem ersten Schock hat sich der Immobilienmarkt im Jahr 2023 langsam angepasst, und die Kaufkraft blieb relativ stabil. Die Zinsen sind nur leicht gestiegen, und die Preise sind parallel dazu weiter gesunken. Erst gegen Ende des Jahres, als die Bauzinsen erneut sanken, stieg die Kaufkraft wieder.

Bereits in der Niedrigzinsphase verschlechterte sich die Kaufkraft durch die steigenden Kaufpreise stetig, wenn auch nicht so schnell wie nach der Zinswende. Von 2017 bis 2022 mussten Immobilienkäufer Einbußen von 26 Prozent hinnehmen. Im gleichen Zeitraum verteuerten sich die durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen um 62 Prozent. Der Kaufkraftindex liegt aktuell 37 Prozent unter dem Wert zu Beginn der Aufzeichnung 2017, zeigt jedoch in den letzten Monaten erstmals wieder eine spürbare Erholung.

Basierend auf einer Pressemitteilung von  immowelt vom 17.01.2024