Die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) verzeichnete auch im Jahr 2023 eine Unterstützung für Existenzgründer, Unternehmen, Start-ups und die Landwirtschaft durch umfangreiche Finanzierungen. Das Neugeschäftsvolumen im Bereich „gründen & wachsen“ belief sich auf rund 616,8 Mio. Euro und erreichte damit wieder das Niveau vor der Corona-Pandemie (2022: 665,8 Mio. Euro). Wie bereits im Vorjahr war das Darlehens- und Bürgschaftsgeschäft weiterhin stark von der Abwicklung der bewilligten Corona-Hilfsprogramme geprägt. Die steigenden Preise für Energie und Rohstoffe sowie die daraus resultierende Inflation inklusive Zinsanstiegen führten zu einer hohen Nachfrage nach zinsverbilligten Darlehensprodukten der WIBank.

Das Bewilligungsvolumen des klassischen Existenzgründungsdarlehens Hessen-Mikrodarlehen stieg im Geschäftsjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 20 Prozent auf rund 3,5 Mio. Euro mit 118 Zusagen an. Dies stellt einen Rekordwert des Programms dar, das 2013 aufgelegt wurde. Die hohe Nachfrage wurde durch attraktive Zinssätze für dieses Programm im Vergleich zum Marktumfeld begünstigt.

Im Rahmen des Kriseninterventionsprogramms „Energie-Mikrodarlehen Hessen“ wurden 92 Zusagen mit einem Volumen von 2,8 Mio. Euro an Unternehmen vergeben, die besonders von Kostensteigerungen im Energiebereich betroffen waren.

Die Nachfrage nach dem Programm „Gründungs- und Wachstumsfinanzierung Hessen (GuW)“ stieg im Jahr 2023 weiter an. Das Gesamtbewilligungsvolumen wurde moderat auf 163,6 Mio. Euro gesteigert, was auf attraktive Zinskonditionen zurückzuführen ist. Diese ermöglichen günstigere Finanzierungen in Zeiten vergleichsweise hoher Marktzinsen.

Die Beteiligungs-Managementgesellschaft Hessen mbH bmh, die über die WIBank in die Wirtschaftsförderung des Landes Hessen integriert ist, unterstützt den hessischen Mittelstand mit Eigenkapital bzw. eigenkapitalähnlichen Mitteln. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 63 Beteiligungen zugesagt, wobei das bewilligte Gesamtvolumen auf insgesamt 29,5 Mio. Euro anstieg. Davon entfielen 49 Beteiligungen auf Start-ups in der frühen Entwicklungsphase.

Die Landwirtschaft in Hessen erhielt 2023 Unterstützung im Rahmen der Flächenprogramme ELER-GAK und der Direktzahlungen aus dem Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL) in Höhe von 282,2 Mio. Euro. Die vorläufigen Rückgänge sind auf neue EU-Vorschriften zurückzuführen, die sich jedoch erst im ersten Quartal 2024 vollumfänglich in der Förderung aus dem EGFL widerspiegeln werden.

Basierend auf einer Pressemitteilung von Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen vom 21.02.2024