Deutschen fehlen die Mittel für Zukunftsvorsorge

Nima

Riester-Rente
© PhotoSG /stock.adobe.com

Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), zieht aus der aktuellen BVR-Studie und repräsentativen Umfrage zum Sparverhalten eine bedeutsame Schlussfolgerung: Die Bundesbürger sind zwar stark an Zukunftsvorsorge interessiert, aber vielen fehlen die finanziellen Mittel, um ihre Sparziele zu erreichen. Besonders junge Menschen und Kleinsparer in Deutschland fühlen sich in ihrer Sparfähigkeit eingeschränkt und sehen sich nicht in der Lage, ihre Sparziele zu erfüllen, selbst wenn sie ihre Ausgaben einschränken. Etwa die Hälfte dieser beiden Gruppen gibt sogar an, ihre Sparziele um mindestens die Hälfte zu verfehlen.

Kolak warnt vor den Konsequenzen dieser Situation, insbesondere im Hinblick auf die Altersvorsorge. Sie fordert die Bundesregierung auf, unabhängig vom Rentenpaket II eine Reform der Riesterrente noch in diesem Jahr zu beschließen. Dabei sollten vor allem junge Menschen und Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen von einer verbesserten staatlichen Förderung der privaten Vorsorge profitieren. Die Vorschläge der Fokusgruppe zur Riesterrente aus dem Jahr 2023 seien ein Schritt in die richtige Richtung. Die Förderung sollte vereinfacht und für alle Erwerbstätigen geöffnet werden. Zudem sollten auch renditestarke Anlagen wie Aktien und Fonds förderfähig sein. Die Fördersätze müssten insbesondere für junge Menschen und Eltern deutlich erhöht werden, um die private Altersvorsorge attraktiver zu machen.

Die Ergebnisse der BVR-Umfrage zeigen deutlich den Bedarf an staatlicher Förderung. Etwa die Hälfte der Bundesbürger verfehlt ihre Sparziele um mindestens die Hälfte. Etwa 20 Prozent der Bevölkerung legen überhaupt nichts zurück, obwohl sie eine Sparnotwendigkeit von 166 Euro sehen. Weitere 10 Prozent können nur 1 bis 49 Euro monatlich sparen, obwohl sie 141 Euro hätten zurücklegen müssen. Dies führt zu einer durchschnittlichen Sparlücke von 116 Euro. Weitere 20 Prozent sind Kleinsparer (50 bis 99 Euro), die ihr Sparziel von 171 Euro um etwa die Hälfte verfehlen. Durchschnittssparer (100 bis 249 Euro) setzen sich ein Sparziel von 231 Euro und verfehlen es im Schnitt um knapp 25 Prozent.

siehe dazu auch:  Zinswende 2024: Was Kapitalanleger beachten sollten

Großsparer mit monatlich 500 Euro oder mehr können ihre Ziele erreichen, während überdurchschnittliche Sparer (250 bis 499 Euro) ihr Ziel von 408 Euro im Schnitt zu einem Zehntel verfehlen.

Die Ergebnisse nach Altersgruppen zeigen ähnliche Muster: Sparerinnen und Sparer ab 70 Jahren verfehlen ihre Ziele nur um gut 10 Prozent, während junge Sparer zwischen 20 und 29 Jahren ihre Ziele nur zur Hälfte erreichen.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken / Veröffentlicht am 04.06.2024