Aktienorientierte Vermögensbildung und Altersvorsorge

Laura

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Die Politik hat erkannt, dass langfristige Vermögensbildung mit Aktien sinnvoll ist und möchte dies nun auch für die Altersvorsorge umsetzen. Das Generationenkapital, das in der gesetzlichen Rente verankert ist, und eine grundlegende Reform des Riester-Sparens sollen Aktien im Vorsorgebereich stärken.

Das Generationenkapital soll den Kapitalmarkt nutzen, um durch Kursgewinne und Dividenden den Beitragssatz der gesetzlichen Rente zu stabilisieren. Professor Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA), begrüßt diese Entwicklung, weist jedoch darauf hin, dass die Effekte des Generationenkapitals zu spät kommen, um das Problem der Finanzierung der Renten der geburtenstarken Jahrgänge zu lösen. Er betont jedoch, dass die Kinder der heutigen jungen Erwerbstätigen von diesem Kapital profitieren werden.

Auch ausländische Unternehmen, insbesondere Tech-Giganten, könnten vom Generationenkapital profitieren, da sich seine Anlage voraussichtlich an weltweiten Aktienindizes orientieren wird. Heuser schlägt vor, Mindestanteile des Generationenkapitals in deutsche und europäische Aktien zu investieren, um die heimische Wirtschaft zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern.

Die geplante Riester-Reform sieht vor, dass in der privaten Altersvorsorge mehr Raum für Aktien geschaffen wird. Die Abschwächung der Bruttobeitragsgarantie gibt den Anbietern mehr Freiraum bei der Kapitalanlage in der Ansparphase. Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung, begrüßt diese Reform und betont, dass sie mehr Flexibilität bietet. Es wird erwartet, dass ein Gesetzentwurf für die Riester-Reform im Herbst 2024 vorgelegt wird. Wenn die Verrentungspflicht beibehalten wird, fordert Wirth zusätzliche Maßnahmen zur Förderung der privaten Altersvorsorge, beispielsweise durch einen hohen Steuerfreibetrag für langfristige Fondssparpläne.

Basierend auf einer Pressemitteilung von Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung DIVA vom 09.04.2024