Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle

Nima

Flagge von Deutschland und Schild Baustelle Wirtschaft
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In diesem Jahr präsentiert sich die rote Null auf nationaler Ebene: Die Prognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) deutet darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024 voraussichtlich stagnieren wird. Der Industriestandort Deutschland zeigt Schwächen, da es an Anreizen für Investitionen mangelt. Gleichzeitig tragen die Dienstleister dazu bei, dass eine gravierende Rezession vermieden wird.

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland stagniert: Hohe Kosten und unzureichende Aufträge belasten die Unternehmen zunehmend. Beliebte Produkte der deutschen Industrie, wie Maschinen und Autos, finden weniger Absatz als in den Vorjahren. Laut den Prognosen des IW wird der deutsche Außenhandel in diesem Jahr rückläufig sein. Die IW-Konjunkturforscher rechnen damit, dass die Exporte um ein Prozent und die Importe um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr sinken werden.

Besonders herausfordernd ist die Situation in den Bereichen: Global sind die deutschen Industrieprodukte, insbesondere aus dem Maschinenbau und der Fahrzeugindustrie, deutlich weniger gefragt. Zudem sieht sich die deutsche Industrie im internationalen Vergleich benachteiligt, da die Löhne und Gehälter hoch sind und die Energiekosten steigen. Das schwache Auslandsgeschäft, die anhaltende Bürokratie und die hohen Kreditzinsen führen dazu, dass die Unternehmen wenig investieren. Für das Jahr 2024 wird ein Rückgang der Investitionen um nahezu drei Prozent prognostiziert, während die Ausrüstungsinvestitionen sogar um 5,5 Prozent sinken sollen. Trotz eines Anstiegs der Erwerbstätigenzahl, insbesondere im Dienstleistungssektor, nimmt die Arbeitslosigkeit leicht zu und erreicht sechs Prozent.

Es gibt jedoch einen Hoffnungsschimmer im Dienstleistungssektor. In den Bereichen Banken, Handel und Gesundheitswesen hat sich die Geschäftslage verbessert, wodurch diese Unternehmen, die etwa 70 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmachen, im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um rund 1,6 Prozent wachsen konnten.

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IW-Konjunkturexperte Michael Grömling betont, dass die Dienstleister somit eine schwere Rezession der deutschen Wirtschaft verhindern. Er stellt jedoch fest, dass dies nicht ausreicht, um die gesamte Wirtschaft zu beleben. Hier sei mehr Mut seitens der Politik erforderlich, sowie eine Reduzierung der Bürokratie und stärkere Anreize für Investitionen. Grömling unterstreicht, dass die Wirtschaft nach den schwierigen Jahren der Pandemie und des anhaltenden Ukraine-Kriegs dringend positive Impulse und Zuversicht benötigt, um aus der gegenwärtigen Lage herauszukommen.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Institut der Deutschen Wirtschaft / Veröffentlicht am 11.09.2024