Deutsche Kommunen brauchen mehr Arbeitsfläche

Nima

modernes Büro
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In Deutschland gibt es einen deutlichen Trend hin zu leerstehenden Büros, da viele Unternehmen ihren Flächenbedarf durch das Homeoffice stark reduziert haben. Bei den Kommunen ist die Situation jedoch eine andere. Laut einer Untersuchung von KfW Research und dem Deutschen Institut für Urbanistik benötigen fast ein Viertel (23 %) der befragten deutschen Kommunen mehr Bürofläche als in der Vergangenheit. Nur 8 % berichten von einem leichten Rückgang ihres Bedarfs. Darüber hinaus erwarten 21 % der Kommunen, dass sie in den kommenden Jahren noch mehr Büroflächen benötigen werden, während lediglich 14 % mit einem Rückgang des Bedarfs rechnen.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Sonderauswertung des jährlich von KfW Research und dem Deutschen Institut für Urbanistik veröffentlichten Kommunalpanels. Die steigende Anzahl an Aufgaben in den Kommunen hat zu einem erheblichen Anstieg des Personalbedarfs geführt, was wiederum einen höheren Platzbedarf zur Folge hat. Auch wenn Studien zeigen, dass im öffentlichen Dienst ebenso häufig im Homeoffice gearbeitet wird wie in der Privatwirtschaft, sind viele Kommunen dennoch von einem wachsenden Bedarf an Büroflächen betroffen.

Für die Zukunft rechnen viele Kommunen mit weiterem Personalaufbau. Zudem äußern sie Bedenken, dass der oft mangelhafte Zustand vieler Verwaltungsgebäude potenzielle Bewerber abschrecken könnte. Eine große Mehrheit der befragten Kommunen (75 %) sieht einen Zusammenhang zwischen dem Zustand der Gebäude und der Produktivität sowie der Arbeitsmotivation ihrer Mitarbeiter. Außerdem glauben 67 % der Kommunen, dass der Gebäudestandard die Gewinnung neuer Mitarbeiter beeinflusst. In Anbetracht des Fachkräftemangels sind solche Faktoren von Bedeutung, wenn es darum geht, qualifizierte Arbeitskräfte für den öffentlichen Dienst zu gewinnen.

Gleichzeitig geben jedoch 68 % der Kommunen an, dass der Zustand ihrer Verwaltungsgebäude keine oder nur eine geringe politische Priorität genießt. Stattdessen konzentrieren sich die Investitionen häufig auf Kitas, Schulen und Straßen. Dies hat zur Folge, dass 72 % der Kommunen einen erheblichen Rückstand bei der energetischen Sanierung ihrer Verwaltungsgebäude feststellen. Die Modernisierung dieser Gebäude ist nicht nur aus ökologischer Sicht wichtig, da sie erhebliche Einsparungen bei der Energie und eine Reduzierung der CO2-Emissionen ermöglichen kann.

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Die vollständige Studie ist im Bereich „Fokus Volkswirtschaft“ auf der Website der KfW verfügbar. Die Befragung für das KfW-Kommunalpanel 2024 wurde von September bis November 2023 unter Kommunen mit mehr als 2.000 Einwohnern in Deutschland durchgeführt. Insgesamt haben sich 799 Kommunen beteiligt, was einer Rücklaufquote von 28 % entspricht. Die Ergebnisse sind repräsentativ für alle deutschen Kommunen dieser Größe.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von KfW / Veröffentlicht am 05.08.2024