Das kann sich Deutschland von anderen Ländern abschauen

Nima

Wirtschaftsstandort Deutschland
© marog-pixcells /stock.adobe.com

Der Wirtschaftsstandort Deutschland hat kürzlich an Qualität eingebüßt. Eine aktuelle Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die im Auftrag von Meta durchgeführt wurde, veranschaulicht, welche Maßnahmen Deutschland von anderen Nationen übernehmen könnte und wie Innovationen zu einem Wachstum in Milliardenhöhe führen könnten.

Deutschland steckt in einer anhaltenden Wirtschaftskrise: Die Wirtschaft schrumpft und die allgemeine Stimmung ist negativ. Laut der EU-Kommission wird erwartet, dass 25 der 27 Mitgliedstaaten in diesem Jahr schneller wachsen als Deutschland. Die neue IW-Studie, die von Meta beauftragt wurde, verdeutlicht, dass es möglich ist, das Bruttoinlandsprodukt um 410 Milliarden Euro zu steigern, wenn die Politik in drei Bereichen den weltbesten Standards nachkommt.

Erforderliche Änderungen für Deutschland:
Innovation: Das deutsche BIP könnte um 8,5 Prozent steigen, wenn Deutschland im Bereich Patente auf das Niveau Japans aufschließen würde – dort werden 187 Patente pro Million Einwohner angemeldet, was mehr als dreimal so viele wie in Deutschland (50) sind. Auch eine Steigerung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf das Niveau der USA könnte das BIP um 3,2 Prozent erhöhen.
Digitalisierung: Ein Anstieg des BIP pro Kopf um mehr als zehn Prozent wäre möglich, wenn die Investitionen in Computer, Software und Datenbanken einen ähnlichen Anteil am BIP wie in den USA hätten. Wenn Verwaltung und Rechtssystem auf dem digitalen Niveau Südkoreas wären, könnte das BIP pro Kopf fast drei Prozent zulegen.
Bildung: Deutschland ist bereits erfolgreich darin, ausländische Studierende nach ihrem Abschluss im Land zu halten. Würden künftig so viele ausländische Studierende nach Deutschland kommen wie in Australien, könnte das BIP pro Kopf um über zehn Prozent wachsen. Auch die Wachstumschancen wären erheblich, wenn die Zahl der Informatik-Absolventen in Deutschland das Niveau Estlands erreichen würde, wo über zehn Prozent der Studierenden in diesem Bereich ihren Abschluss machen.

siehe dazu auch:  Aachen: hochmoderner Bau für Informations- und Kommunikationstechnologie

Maßnahmen zur Förderung des Wachstums:
Michael Hüther, Direktor des IW, betont, dass Deutschland zu viel Potenzial ungenutzt lasse. Die Studie zeige, dass es nicht erforderlich sei, außergewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen – es genüge, zu anderen Ländern aufzuschließen. Durch gezielte Maßnahmen wie bessere Anreize für Wagniskapital, klare regulatorische Rahmenbedingungen und die Förderung digitaler und datengetriebener Geschäftsmodelle könnte die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands erheblich verbessert werden.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Institut der Deutschen Wirtschaft/ Veröffentlicht am 06.09.2024