Der Zusatzbeitrag der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland steigt in diesem Jahr im Durchschnitt auf 2,9 Prozent statt der ursprünglich erwarteten 2,5 Prozent. Diese neue Zahl geht aus einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Für Arbeitnehmer und Arbeitgeber bedeutet dies eine zusätzliche finanzielle Belastung.
Seit dem Beginn des Jahres 2025 zahlen gesetzlich Krankenversicherte einen höheren Zusatzbeitrag. Laut der IW-Studie liegt der Beitrag im Durchschnitt bei 2,9 Prozent, was die Schätzung des Bundesgesundheitsministeriums, das von 2,5 Prozent ausgegangen war, deutlich übersteigt. Diese Abweichung hat zur Folge, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber insgesamt 7,6 Milliarden Euro mehr zahlen müssen als ursprünglich erwartet.
Die Erhöhung des Zusatzbeitrags fällt in diesem Jahr besonders hoch aus. Der Grund dafür ist, dass die Krankenkassen seit der Pandemie gesetzlich verpflichtet sind, ihre Finanzreserven zu verwenden, um den Anstieg des Beitragssatzes zu dämpfen. Da diese Reserven nun nahezu aufgebraucht sind, fehlt der notwendige Puffer, was zu einem Anstieg des Zusatzbeitrags führt. Diese Mehrkosten teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen, wobei die Unternehmen zusätzlich 3,8 Milliarden Euro an Sozialabgaben zahlen müssen.
Makroökonomische Simulationen zeigen, dass steigende Sozialabgaben private Investitionen bremsen. Der Studienautor Jochen Pimpertz wies darauf hin, dass höhere Sozialabgaben für Unternehmen in Deutschland eine Wachstumsbremse darstellen. Insgesamt steigen die Sozialbeiträge mit dieser Erhöhung auf mehr als 42 Prozent. Pimpertz betonte, dass es nun notwendig sei, eine strikte Ausgabendisziplin einzuführen. Die politisch Verantwortlichen in Berlin müssten dringend nachbessern, um zu verhindern, dass wichtige Impulse, die durch den Infrastrukturfonds finanziert werden sollen, verpuffen.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Institut der Deutschen Wirtschaft/ Veröffentlicht am 07.04.2025