Schweizer Hochschulen führen weltweit die Liste der Patentanmeldungen in Bezug auf die Anzahl ihrer Studierenden an. Deutschland belegt laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) den achten Platz, knapp hinter den USA. Dies ist ein positives Ergebnis, jedoch muss die Politik besser daran arbeiten, dieses Potenzial für die deutsche Wirtschaft zu unterstützen.
Patente repräsentieren innovative Ideen, neue Technologien, Fortschritt und den Geist des Erfindertums. Zwischen 2017 und 2021 haben insgesamt 1.767 Hochschulen weltweit Patente angemeldet. Dieses Ergebnis stammt aus einem neuen Ranking des IW, das die internationalen Hochschulstandorte hinsichtlich ihrer Innovationskraft bewertet. Die Schweiz führt mit 267 Anmeldungen pro 100.000 Studierenden, gefolgt von Israel (259) und Belgien (250). Deutschland belegt mit 92 Patenten einen respektablen achten Platz. Im Gegensatz dazu erreicht China nicht einmal die Top 15 des Effizienzrankings, da dort nur fünf Patente pro 100.000 Studierende angemeldet werden.
In absoluten Zahlen sind die USA führend, da sie 34,5 Prozent aller Patentanmeldungen aus dem Hochschulbereich ausmachen. Unter den zehn besten Hochschulen befinden sich neun amerikanische Institutionen, darunter die University of California und die Harvard University. Im Effizienzranking belegen die USA jedoch nur den siebten Platz, was auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass dort 38-mal mehr Studierende eingeschrieben sind als in der Schweiz.
Deutschland nimmt in absoluten Zahlen mit knapp neun Prozent den zweiten Platz ein, gefolgt von Japan mit etwa sieben Prozent. Die Technische Universität München (TUM) gilt als die innovativste deutsche Hochschule und erreicht den 20. Platz im globalen Hochschulranking. Das vollständige Ranking steht am Ende des Textes zum Download bereit.
Die Rankings verdeutlichen, dass deutsche Hochschulen im internationalen Vergleich bei Patentanmeldungen gut abschneiden. Es liegt nun an der Politik, diese Innovationskraft gezielt zu fördern, da Innovationen zu einem gesteigerten Wirtschaftswachstum führen können. IW-Experte Oliver Koppel betont, dass der Technologietransfer in Unternehmen erleichtert werden muss, um das vorhandene Potenzial besser auszuschöpfen und im internationalen Wettbewerb aufzuholen. Er weist darauf hin, dass die Verbindung zwischen Wissenschaft und Industrie, wie sie in den USA oder Israel praktiziert wird, auch in Deutschland weiter gestärkt werden sollte.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Institut der Deutschen Wirtschaft/ Veröffentlicht am 15.10.2024