Recruiting 2025 – neue Realität auf dem Arbeitsmarkt

Nima

Recruiting
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Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle, und die Auswirkungen sind deutlich spürbar: Der Arbeitsmarkt hat sich gewandelt. Unsicherheiten in der Konjunktur betreffen sowohl Unternehmen als auch Bewerbende. Während Jobsuchende in den vergangenen Jahren zwischen zahlreichen Angeboten wählen konnten, geraten sie nun zunehmend selbst unter Druck. Der vielzitierte „War for Talents“ hat an Dynamik verloren. Unternehmen stellen weniger ein und achten stärker auf fachliche Tiefe und Erfahrung. Statt breiter Suche nach vielen Kandidat:innen liegt der Fokus wieder auf gezielten Spezialist:innen – und damit rücken die Auswahlkriterien erneut in den Mittelpunkt.

Passung statt Perfektion

Das Recruiting des Jahres 2025 steht für eine klare Trendwende: Erfolgreich ist, wer nicht nur Qualifikationen, sondern einen echten Mehrwert bietet. Laut Anja Galka-Jürgens, Leiterin der Personalberatung bei Jobware, besetzen Unternehmen derzeit seltener offene Positionen – und wenn, dann nur mit Bewerbenden, die nahezu vollständig den Anforderungen entsprechen. Besonders die IT-Branche spürt diesen Wandel deutlich. Großzügige Zusatzleistungen und ein Überangebot an Stellen gehören der Vergangenheit an. Die Zahl offener IT-Stellen ist laut Statista nach dem Höchstwert von 149.000 im Jahr 2023 auf 109.000 gesunken – ein klares Signal für die veränderte Marktlage.

Technologie stößt an Grenzen

Viele Personalabteilungen setzen inzwischen auf Bewerbermanagementsysteme und KI-gestützte Tools, um den Auswahlprozess zu beschleunigen. Doch diese Systeme können menschliche Faktoren nicht ersetzen. Galka-Jürgens betont, dass überzeugende Bewerbende oft erst im persönlichen Kontakt ihre Stärken zeigen – etwas, das technische Systeme bislang nicht erfassen können. Persönlichkeit, Auftreten und Haltung bleiben entscheidende Elemente, die nur im direkten Austausch sichtbar werden.

Blick nach vorn

Trotz gestiegener Auswahlmöglichkeiten sollten Unternehmen langfristig denken. Lernbereitschaft und Entwicklungspotenzial sind im Zuge des demografischen Wandels ebenso entscheidend wie aktuelle Fachkenntnisse. Wer ausschließlich nach perfekten Profilen sucht, riskiert, zukünftige Talente zu übersehen. Eine sorgfältige Abwägung zwischen vorhandenem Wissen und Entwicklungspotenzial ist daher unerlässlich. Denn nachhaltige Innovation entsteht dort, wo Teams aus unterschiedlichen Stärken zusammengesetzt sind.

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Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Jobware GmbH/ Veröffentlicht am 29.09.2025