Frauen sind in wissenschaftlichen Karrieren nach wie vor unterrepräsentiert. Eine Initiative, die dieses Ungleichgewicht seit 2008 bekämpft, ist das Professorinnenprogramm 2030. Dieses Programm wird mit insgesamt 320 Millionen Euro von Bund und Ländern über einen Zeitraum von acht Jahren gefördert und wurde nun bereits zum vierten Mal ausgeschrieben. In der kürzlich abgeschlossenen zweiten Auswahlrunde konnte die Universität Konstanz erneut mit ihrem Konzept zur Gleichstellung überzeugen und gehört damit zum vierten Mal in Folge zu den erfolgreichen Bewerbern.
Dank dieses Erfolgs ist die Universität Konstanz nun berechtigt, Anträge auf bis zu drei Anschubfinanzierungen für die Berufung von Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Professuren zu stellen. Ziel des Programms ist es, den Hochschulen zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen, um ihre Gleichstellungsmaßnahmen weiter auszubauen und die Parität auf allen Qualifikationsstufen zu erreichen. Zusätzlich zu den Bundesmitteln unterstützt auch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg das Programm.
Isabell Otto, Prorektorin für Diversität und Karriereentwicklung an der Universität Konstanz, erläuterte, dass derzeit etwa ein Drittel der Professuren an der Universität von Frauen besetzt sind. Obwohl die Universität im Vergleich zu anderen deutschen Hochschulen gut positioniert ist, gebe es noch viel zu tun, um die Parität zu erreichen. Bis 2030 strebe die Universität an, den Anteil der Professorinnen auf 40 Prozent zu erhöhen. Auf den Qualifikationsstellen und bei den Juniorprofessuren sei man dem Ziel bereits sehr nahe, mit einem Frauenanteil von 45 bis 50 Prozent. Marion Woelki, Leiterin des Referats für Gleichstellung, Familienförderung und Diversity an der Universität, ergänzte, dass die zusätzlichen Mittel helfen würden, wichtige bestehende Programme fortzuführen und neue Angebote zu schaffen. So werde das „Konstanzia Programm für Wissenschaftlerinnen“ um ein Angebot zu den Themen „Sichtbarkeit und Preparedness“ erweitert.
Das Professorinnenprogramm 2030 hat das Ziel, die Gleichstellungsstrukturen an Hochschulen zu stärken und Wissenschaftlerinnen in Spitzenpositionen zu fördern. Es soll auch weibliche Vorbilder aus der Wissenschaft sichtbar machen. In der vierten Programmrunde steht ein Fördervolumen von insgesamt 320 Millionen Euro zur Verfügung. Jede Hochschule kann pro Jahr bis zu drei Professuren für Frauen mit einer Fördersumme von maximal 165.000 Euro unterstützen. In dieser aktuellen Runde wurden 56 Hochschulen in Deutschland ausgezeichnet.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Universität Konstanz/ Veröffentlicht am 04.03.2025