Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Deutschland stehen im internationalen Wettbewerb zunehmend unter Druck. Eine aktuelle Umfrage des Softwareanbieters HR WORKS unter 200 Führungskräften im KMU-Sektor hat ergeben, dass in 38 % der Unternehmen im Arbeitsalltag keinerlei Englisch gesprochen wird. Dies stellt eine ernsthafte Herausforderung dar, zumal 74 % der Befragten mangelnde Englischkenntnisse als erhebliches Hindernis für die Zusammenarbeit in internationalen Teams empfinden.
Frühzeitige Warnzeichen
Bereits 2006 wies die EU-Kommission in ihrer ELAN-Studie darauf hin, dass europäischen KMU aufgrund unzureichender Fremdsprachenkenntnisse wichtige Exportmöglichkeiten verloren gehen. In der heutigen Zeit, in der sich durch Digitalisierung und Globalisierung die Anforderungen noch weiter erhöhen, stehen die Unternehmen vor noch größeren Herausforderungen. Während die Nachfrage nach Sprachkompetenzen durch die Vernetzung internationaler Teams, globale Lieferketten und weltweite Kundenbeziehungen wächst, bleibt Deutschland im internationalen Vergleich zurück.
Laut dem EF English Proficiency Index 2023 nimmt Deutschland nur Platz 11 ein, weit hinter Ländern wie den Niederlanden, Dänemark oder Österreich. Auch die Selbsteinschätzung der Deutschen bezüglich ihrer Englischkenntnisse zeigt ein enttäuschendes Bild: Eine Studie von Statista aus dem Jahr 2023 ergab, dass nur 12,31 Millionen Deutsche ihre Englischkenntnisse als sehr gut beurteilten, während 34,59 Millionen ihre Fähigkeiten als gering oder sogar nicht existent einschätzten.
Unternehmen erkennen das Problem, handeln aber zu wenig
Laut Christoph Bischoff, CEO von HR WORKS, sind diese Zahlen für ein Exportland wie Deutschland besorgniserregend. Zwei Drittel der befragten Unternehmen sehen unzureichende Englischkenntnisse als bedeutendes Hindernis für ihre Wettbewerbsfähigkeit, doch nur 42 % bieten Sprachkurse an oder fördern deren Nutzung. Diese Diskrepanz zwischen Erkenntnis und Handlung muss dringend überwunden werden.
Digitalisierung verschärft die Situation
Die fortschreitende Digitalisierung macht die Notwendigkeit, Englischkenntnisse zu fördern, noch dringlicher. Bischoff hebt hervor, dass Englisch in einer global vernetzten Wirtschaft längst keine Fremdsprache mehr ist, sondern eine grundlegende Fähigkeit darstellt. Für den internationalen Erfolg sei es unerlässlich, den Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, ihre Englischkenntnisse kontinuierlich zu erweitern. Dies gelte insbesondere für KMU, die häufig in spezialisierten Nischenmärkten weltweit tätig sind.
Hürden im Unternehmensalltag überwinden
Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis der Umfrage ist, dass 43 % der Unternehmen Englisch als teilweise oder vollständige Arbeitssprache einführen möchten, jedoch auf Widerstände stoßen. Bischoff warnt, dass diese Zurückhaltung für den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht tragbar sei. Der internationale Wettbewerb werde nicht warten, bis die Unternehmen ihre Englischkenntnisse verbessern. Es sei nun an der Zeit, die Mitarbeiter bei der Überwindung von Sprachbarrieren zu unterstützen und aktiv zu handeln.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von HRworks GmbH/ Veröffentlicht am 20.01.2025