Hohes Risiko für Unternehmen durch große Jobwechselbereitschaft

Nima

Jobwechsel
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Obwohl die Bereitschaft, den Job zu wechseln, im kommenden Jahr leicht zurückgeht, sollten Unternehmen sich nicht darauf ausruhen, da der Wettbewerb um Talente weiterhin intensiv bleibt. Laut einer Umfrage unter 1.300 Teilnehmenden von hokify planen knapp zwei Drittel, ihren Arbeitsplatz zu wechseln. Die Ergebnisse zeigen, dass die Wechselbereitschaft im Vergleich zum Vorjahr zwar gesunken ist, jedoch weiterhin auf hohem Niveau bleibt.

Insbesondere die Altersgruppe der 26- bis 35-Jährigen ist besonders wechselwillig. Acht von zehn Personen in dieser Gruppe streben einen neuen Job an. Experten zufolge befindet sich diese Altersgruppe in einer wichtigen Phase ihrer Karriere, übernimmt zunehmend mehr Verantwortung und bleibt auf dem Arbeitsmarkt sehr mobil. Die hohe Wechselbereitschaft signalisiert einen Bedarf an klaren Perspektiven. Unternehmen, die diese Zielgruppe nicht gezielt ansprechen, laufen Gefahr, wichtige Fachkräfte an die Konkurrenz zu verlieren.

Trotz der nachlassenden Wechselbereitschaft in 2024 im Vergleich zu 2023, in dem mehr als 70 Prozent einen Jobwechsel anstrebten, bleibt die Zahl der Wechselwilligen hoch. Experten führen die Zurückhaltung mit einem Rückgang des Risikomanagements auf die unsichere wirtschaftliche Lage, hohe Lebenshaltungskosten und Stellenabbau zurück. Arbeitnehmer werden in ihren Entscheidungen vorsichtiger und wägen mehr ab.

Dennoch sollten Unternehmen nicht davon ausgehen, dass ein Rückgang der Wechselbereitschaft sie in Sicherheit wiegt. Viele Mitarbeitende sind weiterhin bereit, den Arbeitgeber zu wechseln, wenn bessere Arbeitsbedingungen geboten werden.

Das Gehalt bleibt der wichtigste Faktor für einen Jobwechsel. Mit 27 Prozent geben die meisten Befragten an, dass ein höheres Gehalt für sie ausschlaggebend ist. Darauf folgen flexiblere Arbeitszeiten (18 Prozent) und verbesserte Arbeitsbedingungen (17 Prozent). Für jüngere Arbeitnehmer sind auch bessere Karrierechancen von Bedeutung, da 14 Prozent der unter 45-Jährigen die berufliche Weiterentwicklung als Hauptgrund für einen Wechsel nennen.

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Für Unternehmen ist es entscheidend, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten attraktive Arbeitsbedingungen zu bieten, besonders in den sogenannten Do-it-Jobs. Dies lässt sich durch faire Bezahlung, transparente Gehaltsstrukturen oder Prämien für kurzfristige Einsätze umsetzen. Weiterbildungsangebote, wie digitale Schulungen oder praxisorientierte Zertifikatskurse, bieten den Mitarbeitenden berufliche Perspektiven und sind schnell umsetzbar.

Darüber hinaus spielen Anerkennung und betriebliche Benefits eine wichtige Rolle. Angebote wie Verpflegung, Kinderbetreuung oder moderne Arbeitsmaterialien sind ebenfalls von Bedeutung. Experten warnen davor, sich auf eine nur leicht sinkende Wechselbereitschaft zu verlassen. Auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten bleibt der Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte hart. Besonders für Berufe, in denen Homeoffice und flexible Arbeitszeiten nicht möglich sind, müssen Arbeitgeber alternative, faire und zukunftsorientierte Lösungen finden.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von hokify/ Veröffentlicht am 10.12.2024