Hoher Stellenabbau in 2025 erwartet

Nima

Mitarbeiter entlassen
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Die wirtschaftliche Lage der deutschen Unternehmen ist so schlecht wie seit der Finanzmarktkrise 2008 nicht mehr, wie eine aktuelle Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt. Die Aussichten für das kommende Jahr sind wenig vielversprechend, und auch der Arbeitsmarkt ist von der Krise betroffen.

2024 war für die deutsche Wirtschaft ein schwieriges Jahr, was sich auch auf den Arbeitsmarkt auswirkte: Die Arbeitslosenquote stieg erstmals seit acht Jahren wieder über die Marke von sechs Prozent. Die IW-Konjunkturumfrage, bei der im November mehr als 2.000 Unternehmen befragt wurden, deutet darauf hin, dass es auch 2025 nicht besser wird. Fast 40 Prozent der befragten Unternehmen planen, Stellen abzubauen, während lediglich 17 Prozent eine Einstellung von mehr Mitarbeitern in Erwägung ziehen. Die Aussichten auf Beschäftigung sind damit so schlecht wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr.

Die Industrie ist besonders stark betroffen: Nur 14 Prozent der Unternehmen planen, mehr Arbeitskräfte einzustellen, während 44 Prozent Stellenabbau anstreben. Auch im Dienstleistungssektor, der in den letzten Jahren zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes beigetragen hatte, herrscht eine pessimistische Stimmung. 35 Prozent der Dienstleister planen, Personal abzubauen, nur 23 Prozent möchten zusätzliche Mitarbeiter einstellen.

Für das kommende Jahr zeigen sich die Unternehmen wenig optimistisch: Zwei von fünf Unternehmen rechnen mit einer weiteren Verschlechterung der Geschäftslage, während nur rund ein Fünftel von einer Verbesserung ausgeht. Dies spiegelt sich auch in den Investitionsplänen wider, da 40 Prozent der Unternehmen ihre Investitionen verringern wollen und lediglich 23 Prozent mehr investieren möchten.

IW-Konjunkturexperte Michael Grömling bezeichnete 2024 als ein verlorenes Jahr aus wirtschaftspolitischer Sicht. Die Unternehmen sehen weiterhin die gleichen Probleme wie im vergangenen Jahr, etwa hohe Kosten für Energie, Arbeitskraft und Bürokratie, politische Unsicherheiten sowie einen Mangel an Fachkräften. Grömling betonte, dass es nun besonders wichtig sei, dass die kommende Regierung diese Herausforderungen schnell angehe.

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Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Institut der Deutschen Wirtschaft/ Veröffentlicht am 12.12.2024