Arbeitgeber rechnen mit mehr Einfluss

Nima

Mann bei Bewerbungsgespräch
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Arbeitgeber empfinden sich zunehmend in einer stärkeren Verhandlungsposition im Vergleich zu ihren Mitarbeitenden. Eine Umfrage der ManpowerGroup Deutschland hat ergeben, dass etwa 60 Prozent der befragten Unternehmen erwarten, dass sich die Machtverhältnisse in den Bereichen Gehalt, Arbeitsort und flexible Arbeitszeiten künftig wieder zugunsten der Arbeitgeber verschieben.

Laut der Studie glauben 59 Prozent der Arbeitgeber, dass sie bei Gehaltsverhandlungen wieder die Oberhand gewinnen werden. Eine vergleichbare Einschätzung gilt auch für die Entscheidung über den Arbeitsort, wo ebenfalls 59 Prozent der Befragten der Meinung sind, mehr Kontrolle zurückzugewinnen. Bei flexiblen Arbeitszeiten sind mit 56 Prozent zwar etwas weniger Unternehmen optimistisch, sehen jedoch ebenfalls einen Trend zur Stärkung ihrer Position.

Der Wandel vom Arbeitnehmermarkt zum Arbeitgebermarkt scheint sich abzuzeichnen, auch wenn die teilnehmenden Arbeitgeber anmerken, dass die Verhandlungsmacht künftig wieder mehr bei ihnen liegen könnte. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt; jedoch ist eine Rückkehr zu einem Zustand, in dem Arbeitgeber allein die Regeln für zentrale Verhandlungsthemen wie Gehalt und Arbeitsort bestimmen, unwahrscheinlich. Weitere Ergebnisse aus der Zusatzbefragung im ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer für das vierte Quartal zeigen, dass Unternehmen weiterhin auf modernes Employer Branding im Recruiting und eine nachhaltige Bindung der Mitarbeitenden setzen.

Die Umfrage hat zudem offenbart, dass Unternehmen branchenabhängig unterschiedliche Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung ergreifen. Besonders in der IT-Branche wird mit 57 Prozent stark auf die Verbesserung der Work-Life-Balance gesetzt, was den höchsten Wert unter allen Branchen darstellt. An zweiter Stelle folgt die Konsumgüter- und Dienstleistungsbranche mit 49 Prozent, gefolgt von der Gesundheits- und Lebenswissenschaftsbranche mit 47 Prozent.

Im Energie- und Versorgungssektor legen 48 Prozent der Unternehmen den Schwerpunkt auf die Bereitstellung von Aufstiegsmöglichkeiten für ihre Mitarbeitenden. Im Finanz- und Immobiliensektor wird Stressabbau als wichtig erachtet, wobei 45 Prozent entsprechende Maßnahmen zur Bindung ihrer Mitarbeitenden ergreifen. Bei den Kommunikationsdiensten haben 48 Prozent der befragten Arbeitgeber den Fokus auf die Schulung von Führungskräften gelegt, um die Unterstützung der Belegschaft zu verbessern.

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Die Umfrage verdeutlicht, dass Arbeitgeber zunehmend differenzierte Maßnahmen entwickeln, um im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte konkurrenzfähig zu bleiben. Angesichts knapper Ressourcen sollten die Bedürfnisse der Mitarbeitenden nicht aus den Augen verloren werden. Unternehmen sind gut beraten, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen ihren eigenen Anforderungen und den Ansprüchen der Mitarbeitenden aufrechtzuerhalten. Nur so können sie den Herausforderungen des Arbeitsmarktes in Zeiten großer Transformationen gerecht werden. Der Erfolg hängt von der richtigen Balance zwischen Flexibilität, fairen Gehältern und der Möglichkeit zur Mitgestaltung ab.

Als einer der führenden Personaldienstleister unterstützt die ManpowerGroup Unternehmen bei der Entwicklung maßgeschneiderter Recruiting-Lösungen, die auch die individuellen Lebensumstände der Bewerbenden berücksichtigen. Darüber hinaus wird die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmenden durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen und Umschulungen verbessert. Für die Umfrage wurden im Rahmen des ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometers für das vierte Quartal 2024 in Deutschland 1.038 Unternehmen befragt.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von ManpowerGroup Deutschland GmbH/ Veröffentlicht am 24.10.2024