9 % der Unternehmen verfügen über Markenrechte

Nima

Markenrecht
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Nur ein kleiner Teil der mittelständischen Unternehmen in Deutschland besitzt Patente oder eingetragene Markenrechte. Laut aktuellen Zahlen verfügen etwa 9 Prozent der Unternehmen über Markenrechte, während lediglich 3 Prozent Patente besitzen. Das entspricht rund 350.000 beziehungsweise 100.000 Unternehmen. Insgesamt können etwa 400.000 der 3,84 Millionen mittelständischen Unternehmen auf Patente oder Markenrechte zurückgreifen, wobei es einige Überschneidungen gibt.

Die Patentanmeldungen konzentrieren sich überwiegend auf größere Mittelständler mit mehr als 50 Beschäftigten sowie auf Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung (FuE) investieren. Besonders häufig finden sich Patente auch bei Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe. Zudem haben international tätige Unternehmen deutlich häufiger Patente als solche, die ausschließlich in Deutschland aktiv sind. Dies liegt daran, dass auf globalen Märkten der Wettbewerb intensiver ist, und Unternehmen daher ihre Innovationen besser schützen müssen, wie Dr. Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW, erklärte.

Im Gegensatz dazu verteilen sich die Markenrechte breiter über alle Größenordnungen von mittelständischen Unternehmen. Auch hier dominieren größere Unternehmen und solche aus dem FuE-aktiven verarbeitenden Gewerbe, doch auch 7 Prozent der sehr kleinen Unternehmen mit weniger als 5 Beschäftigten besitzen Markenrechte – im Vergleich zu nur 2 Prozent der Unternehmen, die Patente halten.

Unternehmen, die regional tätig sind, setzen seltener auf Markenrechte als solche mit nationaler oder internationaler Ausrichtung. Ein möglicher Grund dafür ist, dass der Aufbau einer Markenreputation durch eingetragene Warenzeichen besonders wichtig wird, wenn keine direkten persönlichen Kontakte zwischen Anbieter und Kunde bestehen, was oft bei national oder international tätigen Unternehmen der Fall ist.

Die Kosten für die Durchsetzung von Patenten und die Entwicklung einer Markenreputation stellen größere Unternehmen mit umfangreicheren Ressourcen besser in den Griff. Diese Unternehmen können sich spezialisierte Mitarbeiter leisten, die sich mit diesen rechtlichen und strategischen Aufgaben befassen, was für kleinere Unternehmen oft schwieriger ist, so Dr. Dirk Schumacher.

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In anderen Ländern wie Frankreich, Schweden und den Niederlanden werden Patente und Markenrechte zunehmend als Kreditsicherheiten genutzt, was die Kreditaufnahme dieser Unternehmen erleichtert. In Deutschland ist dies bislang jedoch noch selten der Fall, obwohl Investitionen in immaterielle Vermögenswerte auch für den Mittelstand immer wichtiger werden. Gleichzeitig geben 23 Prozent der deutschen mittelständischen Unternehmen an, dass sie bei Kreditverhandlungen aufgrund fehlender Sicherheiten gescheitert sind. Dr. Schumacher empfahl daher, weiter zu untersuchen, ob es in Deutschland mittelfristig möglich ist, Kredite mit Patenten und Markenrechten zu besichern.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von KfW/ Veröffentlicht am 13.05.2025