Unternehmen unterscheiden sich in Art und Größe. Was alle gemeinsam haben: Sie benötigen ein solides Supply-Chain-Management. Dabei geht es rund um die Lieferkette. Die Planung beginnt bereits bei der Frage, woher die Produkte oder Leistungen kommen. Deren Verarbeitung und Auslieferung an die Endkunden spielt ebenfalls beim Supply-Chain-Management eine Rolle.
Das Supply-Chain-Management früher und heute
Grundlegend meint das Supply-Chain-Management, kurz SCM, die Organisation einer Lieferkette. Einen günstigen Lieferanten finden, Produkte ordern und schnell an den Endkunden ausliefern. Was zunächst unkompliziert klingt, durchlief im Laufe der Zeit einige Änderungen. Deshalb empfiehlt sich eine Supply Chain Management Beratung zu den Themen Netzwerkoptimierung, Materialflussdesign Lieferantenmanagement und zur Bestandsoptimierung.
Beim Lieferkettenmanagement sind geringe Kosten allein längst nicht mehr ausschlaggebend. Obwohl sie aufgrund ökonomischer Stagnation in Deutschland relevant bleiben. Stattdessen kommt es zunehmend zu einer Schwerpunktverschiebung. Sie resultiert aus:
- extremen Wetterereignissen, die sich zukünftig voraussichtlich häufen,
- politischen Spannungen und Krisen und
- steigender Cyberkriminalität.
Aufgrund dieser Entwicklungen verändern sich die Trends beim Supply-Chain-Management. Hauptsächlich Cybersicherheit und Risikomanagement rücken in den Fokus.
Cybersecurity, Zukunftstrend im Lieferkettenmanagement
Die Digitalisierung macht längst nicht mehr vor Lieferketten halt. Kontakt mit Lieferanten aufnehmen, Produkte bestellen, Zahlungen vornehmen – viele dieser Aufgaben erledigen die Verantwortlichen online. Dieser Datenverkehr ruft Cyberkriminelle auf den Plan.
2024 entstanden den Unternehmen in Deutschland durch Cyberangriffe Schäden in Höhe von rund 267 Milliarden Euro.
Um Sicherheitslücken in der Lieferkette zu verhindern, baut ein Gros der Unternehmen die eigene Cybersicherheit aus. Mögliche Schritte dafür sind:
- eine stärkere Verschlüsselung der Daten
- eine Stärkung der Cyber-Resilienz
- die Investition in KI-gestützte Bedrohungserkennung
Regelmäßig im Datenschutz geschulte und für den Ernstfall erprobte Mitarbeiter sind ebenfalls ein Schlüssel zur Cybersicherheit.
Wie der Resilienz-Aufbau im Supply-Chain-Management funktioniert
Regierungen wechseln, die politische Lage ändert sich. Um schnell und ohne große finanzielle Einbrüche auf solche Veränderungen zu reagieren, steht der Resilienz-Aufbau im Lieferkettenmanagement im Fokus.
Hilfreich sind dabei Tools, die sich mit Risikomanagement und Szenario-Planung befassen. Auch das Echtzeit-Monitoring unterstützt Supply-Chain-Manager dabei, auf veränderte Weltlagen und deren Einfluss auf die Lieferkette zu reagieren.
Neben politischen Ereignissen können extreme Wetterphänomene oder Pandemien die Qualität einer Lieferkette auf die Probe stellen.
Bereits 2023 warnten Experten im Hinblick auf KMU-Lieferketten in Deutschland vor den Risiken des Klimawandels. Die Empfehlung: Mögliche Klimakrisen unternehmensindividuell zum Managementthema machen und:
- Klimarisiken abhängig vom eigenen Standort analysieren,
- Zulieferer und Abnehmer diversifizieren sowie
- neue Transportwege schaffen.
Insbesondere mit Zulieferern und Geschäftspartnern sollten Unternehmen das Risikomanagement aktiv besprechen. Das stärkt das gegenseitige Vertrauen. Im Ernstfall erhöht sich die Chance, dass Lieferanten Probleme schneller ansprechen. Das wiederum ermöglicht deren zeitnahes Angehen.
Warum transparente Lieferketten Vorteile haben
Sich als Manager nicht in die Karten schauen zu lassen, mag Vorteile haben. Auf eine intransparente Lieferkette trifft das nicht zu. Sie erschwert es, die Bereiche darin ausfindig zu machen, die aufgrund externer Ereignisse ins Straucheln geraten.
Im Rahmen eines zukunftsfähigen Supply-Chain-Managements ergibt es Sinn, Lieferkettenpartner kritisch zu beleuchten. Wo fehlt es an Einsicht? Wer hält womöglich Informationen zurück?
Bei einer Neuausrichtung der Verträge steht ein Faktor im Mittelpunkt: Flexibilität. Das bedeutet, auf dynamische Nachfrageschwankungen muss schnell reagiert werden können. Dabei helfen IT-Tools, die Datenteilung und Kommunikation in Echtzeit ermöglichen.
Warum sich Regionalität in der Lieferkette lohnt
Ob politische Krisen, unvorhergesehene Ereignisse wie ein festsitzender Frachter im Suezkanal oder Extremwetter – globale Lieferketten können einbrechen. Für Unternehmen bedeutet dieser Liefereinbruch finanzielle Einbußen.
Eine mögliche Lösung dafür ist, die Gefahr globaler Lieferprobleme einzudämmen. Dafür ergibt es Sinn, die Bereiche in der Lieferkette zu finden, bei denen eine regionale Fertigung infrage kommt.
Bevor Unternehmen jedoch Produzenten und Zulieferer wechseln, betrachten sie Vor- und Nachteile dieses Schritts. Regionalität in der Lieferkette kann Lieferzeiten beschleunigen und das Risiko von Lieferausfällen senken. Gegenargumente sind meist hohe Fertigungskosten aufgrund von Energiekosten und Steuern.
Warum KI im Supply-Chain-Management wichtig wird
Die künstliche Intelligenz hält in zahlreichen Branchen Einzug. Insbesondere im Lieferkettenmanagement trägt sie dazu bei, schnell auf dynamische Entwicklungen zu reagieren.
KI-Algorithmen unterstützen Supply-Chain-Manager bei der Entscheidungsfindung, wenn es darum geht:
- Aufträge zuzuteilen,
- Wege zu optimieren,
- Lösungen in Krisensituationen zu finden.
Die KI ergänzt dabei die klassischen Optimierungsmethoden.
Ihr Vorteil: Die Algorithmen erkennen komplexe Zusammenhänge innerhalb kurzer Zeit. Sie beziehen zahlreiche Einflussfaktoren in die gewünschte Problemlösung ein.
Dadurch ergibt sich die Chance, die Lieferkette für ungewöhnliche Ereignisse zu wappnen. Zudem erlaubt eine KI-basierte Lieferkettenoptimierung das Erschließen und Ausschöpfen neuer Potenziale.
Generation Z, eine wichtige menschliche Ressource
Einbrüche in der Lieferkette hängen nicht zwingend mit Wetterereignissen oder anderen Krisen zusammen. Auch ein Mangel an Personal führt dazu. Fehlen in Deutschland Lkw-Fahrer, gelangen bestellte Waren nicht wie gewohnt vom Produzenten zum Abnehmer.
Um dem Personalmangel vorzubeugen, ergibt für Supply-Chain-Manager ein Blick auf die Bedürfnisse der Generation Z Sinn. Was wünschen sich die Arbeitnehmer von morgen?
Wer diese Frage zufriedenstellend beantwortet, verschafft seinem Unternehmen engagierten Nachwuchs.
Mögliche Wege, um Mitarbeiter aus der Generation Z zu finden und zu halten sind:
- Jobangebote auf Instagram oder TikTok teilen,
- Flexible Arbeitszeiten anbieten,
- den Wunsch nach Work-Life-Balance akzeptieren.
Insbesondere für die Gen Z spielen individuelle Weiterentwicklungsmöglichkeiten im Beruf sowie eine vertrauensvolle, transparente Unternehmenskultur eine Rolle.
Auch für das Thema Nachhaltigkeit interessieren sich junge Arbeitnehmer. Für Unternehmen kann dies ein Anstoß sein, die eigene Lieferkette „grüner“ zu gestalten.
Fazit
Das Supply-Chain-Management befindet sich seit Jahren im Wandel. Zukünftige Schwerpunkte sind insbesondere Cybersicherheit, Risikomanagement sowie die Einbindung von KI.