Oft zu wenig Schutz für Daten auf Geschäftsreise

Nima

Geschäftsmann im Zug
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Unternehmen nutzen Potenzial von Reiserichtlinien nicht ausreichend

Geschäftsreisende gelten als bevorzugtes Ziel für Hacker. Eine Umfrage ergab, dass 70 Prozent dieser Reisenden bereits Opfer eines Cyber-Angriffs wurden, wobei 24 Prozent sogar mehrfach betroffen waren. Personen, die häufig geschäftlich reisen, sind sich der Bedrohung meist bewusst; 60 Prozent schätzen das Risiko, auf Reisen Opfer eines Cyber-Angriffs zu werden, als hoch ein. Dies sind Ergebnisse der Umfrage „Chefsache Business Travel,“ die im Auftrag des Deutschen Reiseverbandes durchgeführt wurde.

Die am häufigsten implementierten Maßnahmen zum Schutz vor Cyber-Angriffen sind die Verschlüsselung sensibler Daten sowie regelmäßige Software-Updates auf den beruflich genutzten Geräten. Laut den Befragten geben 47 Prozent an, dass ihr Arbeitgeber entsprechende Richtlinien vorgibt. Schulungen sind ein weiteres Mittel, um Mitarbeiter über die Risiken von Cyber-Angriffen aufzuklären. 44 Prozent der Unternehmen schreiben eine regelmäßige Teilnahme an solchen Schulungen vor. Dennoch besteht ein größerer Bedarf: 45 Prozent der Geschäftsreisenden fühlen sich von ihrem Arbeitgeber nur teilweise über mögliche Cyber-Risiken informiert, während 13 Prozent kaum oder gar nicht informiert sind.

Der Geschäftsführer von DERPART, Thomas Osswald, betont, dass Geschäftsreisende für Cyber-Kriminelle attraktive Ziele darstellen, da vertrauliche Daten auf mobilen Geräten oft unzureichend geschützt seien. Er weist darauf hin, dass es für Unternehmen unerlässlich sei, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko zu minimieren. Dazu gehören insbesondere Schulungen zur Sensibilisierung der Mitarbeiter und klare Regeln, wie sich Geschäftsreisende vor Cyber-Angriffen schützen können. Geschäftsreisebüros sind bereit, bei diesen Themen Unterstützung zu bieten.

Unachtsamkeit unter Geschäftsreisenden

Öffentliche WLAN-Netzwerke stellen ein beliebtes Einfallstor für Hacker dar. Trotzdem schreiben lediglich 41 Prozent der Unternehmen vor, dass ihre Mitarbeiter diese Netzwerke über ein Virtual Private Network (VPN) nutzen. Noch weniger Unternehmen, nur 38 Prozent, untersagen die Verwendung privater Geräte für dienstliche Zwecke. Nur 36 Prozent der Firmen haben Regelungen zur Vergabe sicherer Passwörter getroffen, und lediglich 32 Prozent verlangen die Verwendung von Sichtschutzfiltern.

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Einer der effektivsten Schutzmechanismen gegen Cyber-Angriffe sind aufmerksame Mitarbeiter. Allerdings achten Geschäftsreisende nicht immer aktiv auf den Datenschutz. 37 Prozent nutzen häufig VPN-Verbindungen, während 34 Prozent dies nur gelegentlich tun. Bei der Passwortvergabe überschreiten 34 Prozent regelmäßig die Mindestanforderungen, jedoch tun dies 41 Prozent nur gelegentlich. Ähnlich verhält es sich mit dem Schutz des Bildschirms in der Öffentlichkeit: 33 Prozent achten häufig darauf, aber 39 Prozent tun dies nur manchmal.

Für weitere Informationen zum Thema steht eine Infografik zur Verfügung.

### Über die Kampagne „Chefsache Business Travel“

Die Initiative „Chefsache Business Travel“ wurde von Travel Management Companies im Deutschen Reiseverband (DRV) ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, Geschäftsreisen als strategisches Managementthema zu etablieren und den Nutzen eines professionellen Geschäftsreisemanagements in Zusammenarbeit mit Geschäftsreisebüros auf Entscheiderebene bekannter zu machen. Die Initiative wird von den Travel Management Companies ADAC Reisevertrieb, BCD Travel, DERPART Travel Service und Lufthansa City Center unterstützt.

### Über die Studien „Chefsache Business Travel“

Seit 2012 werden im Auftrag des Deutschen Reiseverbands (DRV) jährlich Geschäftsreisende befragt. In der letzten Umfrage haben 200 Entscheidungsträger aus Unternehmen der Bereiche Handel, Dienstleistung und Industrie, die mindestens eine Geschäftsreise pro Monat unternehmen, an einer Online-Befragung teilgenommen.

### Über den DRV

Der Deutsche Reiseverband (DRV) vertritt die Reisewirtschaft in Deutschland. Als Spitzenverband bündelt der DRV eine bedeutende Wirtschaftskraft, wobei seine Mitglieder einen Großteil des Umsatzes im Reiseveranstalter- und Reisemittlermarkt ausmachen. Die Tourismusbranche bietet rund 3 Millionen Arbeitsplätze. Mit mehreren Tausend Mitgliedsunternehmen, darunter zahlreiche touristische Dienstleister, bildet der DRV eine starke Gemeinschaft, die die vielfältigen Interessen der Branche vereint – nach dem Motto „Die Reisewirtschaft. Alle Ziele. Eine Stimme.“

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Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von DRV Deutscher Reiseverband e.V./ Veröffentlicht am 08.10.2024