Homeoffice trotz Krankheit? Eine aktuelle Untersuchung der DEKRA

Nima

Krank im Homeoffice arbeiten
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Die Ergebnisse des DEKRA Arbeitssicherheitsreports 2025, der in Zusammenarbeit mit forsa durchgeführt wurde, zeigen, dass mobiles Arbeiten bei vielen Beschäftigten nach wie vor sehr beliebt ist, jedoch auch Herausforderungen mit sich bringt. Besonders problematisch ist die zunehmende Entgrenzung von Arbeits- und Privatleben. Rund 40 Prozent der befragten Mitarbeiter arbeiten zumindest teilweise im Homeoffice, und ein erheblicher Teil dieser Gruppe gibt an, trotz Krankheit oder Krankschreibung weiterhin mobil zu arbeiten. Zwei Drittel der Betroffenen berichteten, dass sie „häufig“ oder „hin und wieder“ auch während einer Krankschreibung von zu Hause aus arbeiteten.

Die Umfrage ergab, dass 89 Prozent der im Homeoffice Tätigen die Einsparung des Arbeitswegs als positiv empfinden. Eine große Mehrheit schätzt auch die Möglichkeit, in bequemer Kleidung zu arbeiten (73 Prozent) und die Arbeitszeit flexibel zu gestalten (68 Prozent). Über die Hälfte der Befragten (56 Prozent) gab an, sich zu Hause besser konzentrieren zu können. Allerdings zeigen die Ergebnisse auch die negativen Seiten des mobilen Arbeitens, wie etwa Störungen durch das häusliche Umfeld (21 Prozent) oder gesundheitliche Probleme aufgrund nicht ergonomischer Arbeitsplätze, die zu Rücken- oder Kopfschmerzen führen (21 Prozent). Etwa 20 Prozent der Befragten berichteten, dass ihre Arbeitszeiten sich verlängerten oder dass sie zu ungewöhnlichen Zeiten wie abends oder am Wochenende arbeiteten.

Die DEKRA-Arbeitsschutzexperten betonen, dass Arbeitgeber auch für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz im Homeoffice verantwortlich sind. Dazu gehört unter anderem die Durchführung einer Arbeitsschutzunterweisung für den Arbeitsplatz zu Hause, um mögliche Gefährdungen zu identifizieren.

Ein weiteres Thema, das im Report angesprochen wird, ist der Einfluss von digitalen Technologien und Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Arbeitswelt. Laut der Umfrage spielt KI für die Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland noch keine bedeutende Rolle in ihrer Arbeit. Nur 13 Prozent äußerten die Befürchtung, dass KI ihren Arbeitsplatz überflüssig machen könnte, während etwa 29 Prozent KI als große Erleichterung in ihrem Arbeitsalltag empfinden. Dennoch warnen die DEKRA-Experten vor möglichen psychischen Belastungen durch den verstärkten Einsatz von KI, insbesondere aufgrund von Ängsten vor Überwachung und fehlender Kontrolle über den Arbeitsprozess. Sie raten zu einem behutsamen und transparenten Umgang mit KI, bei dem die Mitarbeiter aktiv in den Prozess einbezogen und ihre psychische Gesundheit gefördert wird.

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Ein weiteres Problem, das im Bericht aufgezeigt wird, ist die häufige Vernachlässigung gesetzlicher Arbeits- und Gesundheitsschutzvorgaben. So gaben nur 28 Prozent der Befragten an, dass in ihrem Betrieb eine Gefährdungsbeurteilung der psychischen Belastungen durchgeführt wird. Ebenso viele berichteten, dass keine regelmäßigen Schulungen zu Arbeits- und Brandschutz angeboten werden. Nur 51 Prozent der Befragten gaben an, dass Sicherheitsvorschriften immer und von allen im Betrieb eingehalten werden.

Dr. Sebastian Sigle von der DEKRA Automobil GmbH wies darauf hin, dass Arbeits- und Gesundheitsschutz ein kontinuierlicher Prozess sei, der alle betrifft. Er betonte, dass regelmäßige Investitionen in die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden nicht nur deren Wohlbefinden fördern, sondern auch den Unternehmenserfolg langfristig steigern.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von DEKRA SE/ Veröffentlicht am 05.05.2025